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Donnerstag, 20. September 2007
Ich hab aber jetzt langsam die Faxen dicke!!!
SIE räumt und räumt herum in den Zimmern und der ganzen Wohnung, aber hier bei uns im Kreativlabor sieht es aus, wie bei Hempels unterm Sofa! (das hab ich mal von Jemand gehört - ich find es zwar gar nicht witzig, aber es beschreibt den Zustand ohne viele Worte) Der Shop ist verstaubt, die Galerien sind nicht aktuell, von der Literatur ganz zu schweigen und im Gästebuch tragen sich viele, viele Kaputte ein. Eigentlich ist es immer dieselbe Eintragung, aber die dann 1000 mal. Naja, wenigstens das macht SIE noch weg, wenn SIE es sieht. Macht wahrscheinlich die wenigste Arbeit.
Von IHRER Mutti ist SIE auch wieder zurückgekommen und SIE hat gesagt, die Mutti hatte Schnupfen gehabt und Husten. Das ist ja schon für einen Gesunden doof, aber wenn man nichts selber machen kann, ist es oberdoof.

SIE hat doch nun Vatis ehemaliges Zimmer okkupiert. Das Dumme ist nur, dass Vati noch ne Menge Erinnerungen da hat und auch gar nicht einsieht, warum die weg sollen. Aber es ist ja so: Kein Schwein guckt sich die Erinnerungen an. Wenn es wenige wären - dann vielleicht, aber wer durchstöbert aus Langeweile schon 10 bis 20 Kartons und Stapel? Höchstens mal ganz später, woran man gar nicht denken will, sagt SIE.

Naja, so betrachtet habe ich ja noch die wenigsten "Probleme".
Und so schaue ich weiter dem Herbst zu beim Hereinbrechen


Donnerstag, 13. September 2007
Endlich hab ich SIE wieder mal an den Rechner gekriegt ... SIE sieht ganz schlapp aus, denn SIE hat alle Tage gemalert.
Heute 14:50 hat sie den Pinsel aus der Hand gelegt.
Aber der Reihe nach: Vorige Woche hat SIE das eine ehemalige Kinderzimmer renoviert. Das war spaßig, abgesehen von der Räumerei von vergessenen Schätzen und im Vergleich zu dem, was dann kam.
Dann kam zwar erstmal das Wochenede mit einem kleinen Besuch, der erst in einer Weile ein Besuch sein wird und klein ist er auch nicht. Aber das ist nicht das Thema.
Die Renovierung: SIE hat das Zimmer in einem hellen gelb fleckig gerollt. Das war kaum zu sehen. Daraufhin hat SIE es in einem etwas dunkleren gelb nochmal gerollt. Jetzt sah man schon was. Und nun hat SIE es mit noch dunklerer Lasur in großen Bögen verziert. Mit einem Schwamm. IHR gefällt es prima, nur der Rest der Familie war nicht ganz so begeistert. Zumal SIE noch alle Schalter und Steckdosen mit eckigen Tupfen markiert hat.
Ab Montag hat SIE sich an den Flur gemacht, der sich ja über 3 Etagen zieht. Man denkt: Flur - da ist ja nicht viel los! Aber es war viel los, hat SIE gesagt. Auf dem Schrank lagen schon mal massenhaft Gegenstände, die im Laufe der Zeit niemand mehr brauchte oder einfach geparkt hat. U.a. auch ca. ein Pfund kleine Münzen. (nichts zum Reichwerden, aber die Dame im Schlecker hat sie fast alle gern genommen :-))
Dann die Treppe abkleben. Wie SIE da gejammert hat! Dann alles mit Zeitung auslegen, noch Möbel rücken und Schuhe ausräumen ... wieviel Schuhe das sind, hat SIE gesagt .... und erstmal die Decken streichen. Das ging noch ganz gut, mit einer Stielverlängerung, denn so ein Flur ist sehr, sehr hoch... besonders im Treppenhaus.
Dann die Wände weißen, aber das sollte es ja nicht gewesen sein. Es sollte auch in den FLur Farbe. Mit gemischten Gefühlen, denn sowas wie das verlassene Kinderzimmer mit den großen Schwüngen wollte niemand.
Erstmal war SIE vielleicht froh, als SIE alles weiß hatte! Und fast hätte SIE die schönen weißen Wände gar nicht nochmal anrühren wollen .. aber ich hab gesagt, SIE soll es machen, wenn SIE es schon mal vorhatte und alle Welt verrückt gemacht und die teure Lasur gekauft hat.
Da ist SIE in den Baumarkt gefahren und hat drei Geräte zum Gestalten gekauft. Eine Bürste, einen breiten Pinsel und einen Schwamm.
Um es vorweg zu nehmen: alles Mist.
SIE hat wieder den kleinen harten Autoscheibenschwamm genommen, mit dem SIE schon die Bögen gemacht hatte.
Nach etwas herumprobieren in einer dunklen Ecke des Kellerflurs, hat SIE sich entschieden und losgelegt.
Das Ergebnis: drei mißratenen Wände. Viel zu dunkel.
Dann hat SIE die Farbe neu gemischt. 10g Farbe auf 250g Lasur und eine Wand oben im Flur damit versehen.
Gewollt fleckig eben. Aber das war es immer noch nicht. Sie hat dann nochmal Lasur gemischt, dieses Mal nicht mit der Farbe Sand, sondern mit der Farbe Terracotta. Und nun nochmal das Ganze.
Das war dann chic und hat auch allgemeines Wohlgefallen erzeugt.
Den Kellerflur hat SIE repariert, somit waren die Wände da zum Schluß ganze 6 mal gerollt und gewischt worden ... und nun sieht alles superchic aus und es ist auch schon wieder eingeräumt. Nur zwei Lampen fehlene noch.

Und morgen sind sie zum Grillen eingelade, darüber freut SIE sich sehr, da kann SIE endlich entspannen und am Samstag fährt SIE wieder zu IHRER Mutti zu Besuch.
Dort geht SIE dann am Montag noch zum Friseur und dann ... irgendwann bald ... gehts an die Wohzimmer-Küchen-Renovierung ... und ich darf warten und warten ....



Mittwoch, 05. September 2007
Heute gibt es drei Themen und wir haben nicht viel Zeit!
Thema 1: malern
Nachdem SIE nun wieder zwei Leinwände vollgemalt hat (was ganz dolles dieses Mal! Akt!) ist IHR nach Wand zumute gewesen. Und da SIE es nun gestern großartig verkündet hat, dass SIE anfangen will, die Wohnung zu malern, da muß SIE es ja nun wohl auch machen.
Es geht ja schon gut los, denn wenn SIE immer noch soviel Lust dazu hätte, würden wir jetzt nicht hier sitzen und schreiben ...

Thema 2: Mord
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Schlachten und Morden? Alles was zum Essen totgeschlagen wird, wird geschlachtet und was nicht, das gemordet. Oder liegt es an der Zerteilung des Opfers? - nein der Unterschied kommt vom essen. (bei den Tieren heißt das Schlachten Reißen und morden gibt es bestimmt gar nicht)

Thema 3: denken
Ich weiß gar nicht, ob wir schon darüber geschrieben haben: In dem Buch von Hans-Peter Kerkeling über seine Reise auf dem Jakobsweg schreibt er, dass er auf einmal nichts mehr gedacht hat. Ist kilometerweit gelaufen und hat n i c h t s gedacht. Das soll super gewesen sein. Ich kann mir das zwar nicht vorstellen, ich denke ja kaum mal was, aber SIE sagt es immer, dass die Gedanken SIE noch eines schlechten Tages auffressen werden. Und nun hat SIE sich angestrengt, auch zu lernen, dass SIE nichts denkt. Aber daran muß man erstmal denken!! SIE hat gesagt, dass SIE dann so eine innerliche Ecke sieht und in der ist nichts drin. Aber die Ecke muß SIE sich schon vorstellen, sonst geht es nicht. Mit der Vorstellung in der Ecke geht es.
Und soll auch toll sein.

Leider muß SIE nun gleich an die Arbeit und wir müssen aufhören mit diesen überaus interessanten Themen....
Samstag, 01. September 2007
Heute ist Schuleinführung...
...und es regnet, leider, leider.
Da gibt es keine sonnigen Erinnerungsbilder für die kleinen Schuanfänger.
Morgen wollen sie auch eine kleine Schulanfängerin beglückwünschen. SIE hat für sie ein Einhornbild gemalt, das das Mädchen bei der ganzen kommenden Lernerei immer auch ein bisschen an ihre Prinzessinnen- und Einhornzeit erinnern soll. Es ist ein schönes Bild geworden und hat sogar einen Rahmen bekommen.
Am Montag gibt es dann nicht nur den Schulanfang für das kleine Mädchen, sondern auch einen Arbeitsanfang für IHREN Sohn. Er geht in eine andere Stadt - dahin, wo auch schon Vati ist - und SIE ist ein wenig traurig darüber, dass er nun weg sein wird. Doch SIE freut sich auch, wenn es ihm gut geht und ihm die Arbeit gefallen wird.

Dann hat SIE mir noch erzählt, dass SIE wieder einmal 1000 Vorhaben-Gedanken hat und doch, wenn überhaupt, dann nur wenig davon verwirklichen wird. Ich habe IHR ja gesagt, dass jede verwirklichte doofe Idee mehr wert ist, als jede tolle Idee, die nie verwirklicht wird. Aber SIE hat nur müde gelächelt. SIE kennt den Spruch, hat SIE gesagt.

SIE hat heute früh im Bett einen Psychomaten erfunden. Also erstmal als Idee ... :-)
Das ist eine Maschine, da setzt man sich hinein und dann kann man aus einer langen Liste von Eigenschaften, wie "zufrieden", "gleichmütig", aber auch "endlich was reißen", "fleißiger" , "unsüchtig" ... und noch 100 anderen Verbesserungen (..."alkoholbewußt")auswählen, dann schaltet man ein und nach einer Weile rütteln und schütteln, ist man dann so, wie man sein will. Das führt ja auch nicht dazu, dass dann alle Menschen gleich (gut) sind, denn jeder hat doch andere Vorstellungen von seinem Leben und seiner Person. Somit bleibt die Artenvielfalt durchaus erhalten.
Das wäre ja mal was, das meine ich auch.

Aber bis es soweit ist, dass SIE diese Maschine baut, soll SIE erstmal was anderes zustande bringen, habe ich gesagt.


Dienstag, 28. August 2007
Ja, es gibt uns noch!!!
Aber ich kann nichts dafür, denn SIE war nach dem Urlaub nur kurz da und ist dann gleich zu IHRER Mutti gefahren. Aber jetzt ist SIE von dort auch wieder zurück gekommen und wir wollen doch nun endlich den ganzen Urlaub auf der Insel Poel aufschreiben. Das ist sowieso nicht sooo interessant und wir schreiben es nur hier hinein, damit SIE die Zettel, auf denen SIE alles notiert hatte, wegschmeißen kann. Denn sie sind erst im Urlaub darauf gekommen, dass sie sich ja was elektronisches hätten mitnehmen können, wo hinein SIE gleich alles hätte schreiben können.

Und nun geht es los:
Sonntag, 05.08.07 - erster Tag:
Stau auf der Autobahn, soweit das Auge reicht. Deutschland reist an. In Kirchdorf angekommen, Qauartierbesichtigung und - belegung beim einzigen Elektroladen der Insel, direkt neben dem einzigen Supermarkt, dem einzigen Schuhladen, der einzigen Apotheke, der einzigen Boutique und der einzigen Bankfiliale. Wegen Hunger gleich zum Fischessen am Hafen mit einem Ehepaar aus Bützow, die auf einer Hundeausstellung eine Frau für ihren Köter gesucht haben.
Es ist Schwedenfest auf der Insel und man kommt am Abend ohne Eintrittskarte (5 Euro!!) rein. Viele Felle und Feuerchen und Gebrautes und Gebackenes und auch Gesungenes von der Bühne
Auf dem Rückweg durch den Ort schaut in einem verlassenen Haus eine Ratte aus dem Fenster. Die saß zwischen Gardine und Scheibe auf dem Fensterbrett und sah schon sehr alt aus. Zu alt zum Ausreißen.
Abendwanderung zum Strand am Schwarzen Busch(2km) und erstes Anfassen der Ostsee.

Montag, 06.08.07 - zweiter Tag
Es ist heiß, die Sonne scheint. Inselerkundung mit dem Rad und Baden. Das Wasser ist warm.
Abendessen mit einem Ehepaar aus Bonn, die immer mal für ein paar Tage auf der Insel sind.
Poel ist ausgebucht. Das Fischrestaurant "Krönings Fischbaud" am Hafen soll das beste auf der Insel sein und das bestätigt sich sogar! Viel leckerer Fisch zu annehmbaren Preisen.

Dienstag, 07.08.07 - dritter Tag
Badetag mit den Rädern und mit Sack und Pack am Halb-FKK.
Es entsteht eine real unmögliche Karte. Ein Mann ist drauf, der halb aus der Strandmuschel herausliegt und als er später am Wasser steht, wird er gleich nochmal drauf gemalt.
Abends Fisch essen in Oertzenhof. Eine dieser neuerdings auf den Markt strömenden Sorten aus Asien. Parenius oder Parasius oder so ähnlich. Der Fisch ist gut, aber irgendwo am Essen ist eine Spur Schimmel. Nicht auffallend genug, um sich mit dem Personal zu streiten. Dafür ist das Lokal perdü.
Bekanntschaft mit einer sehr (brü)netten Frau, die schon seit Jahren auf der Insel Urlaub macht, inzwischen jedoch der Kinder und wie es aussah auch der lieben Gatten entledigt.
Danach Wein in der Sitzgarnitur draußen neben der Treppe und ein bisschen streiten.

Mittwoch, 08.08.07 - vierter Tag
Radtour in den Inselosten nach Gollwitz und zum Naturschutzgebiet Langenwerder. Sonnen am Strand zwischen Gollwitz und Schwarzer Busch. Kurz Wind- und Regensachen fassen im Quartier (sind ja alles nur Katzensprünge!) und leckere Fischbrötchen am Hafen, dann wieder mit dem Rad zum Schwarzen Busch und zum Essen. Es gibt Labskaus! Sehr lecker, aber einmal im Urlaub reicht aus.
Am Abend eine große Hafenrunde mit Kirche und Friedhof und Festungsresten.

Donnerstag, 09.08.07 - fünfter Tag
Strandwanderung durch Wolken vom Schwarzen Busch zum Faulen See.(Es ist schon ein Unterschied zwischen "auf Wolken wandeln" und "durch Wolken wandern") Aber das Licht und die Schalldämpfung sind einmalig.
Am Timmendorfer Strand gibt es Fischbrötchen und Bier, danach weiterwandern nach Gollwitz. Inzwischen ist die Sonne rausgekommen und am Geheimtipp-Strand am Naturschutzgebiet "Fauler See" kann gebadet werden.
Beim Reingehen muß man 2m Steine überwinden und alle nehmen dabei komische Stellungen ein ...
Aber der Strand ist einmalig naturbelassen und verhältnismäßig einsam.
Der Rückweg übers Land schließt einen Umweg ein, weil unbedingt eine Pflanze am Wegesrand (schon ausgespäht gewesen) ausgegraben und mitgenommen werden muß. Sie wird "Mißtrauenspflanze" genannt, weil man(n) forderte, Frau solle doch nur Vertrauen zu ihm haben, der Weg sei genauso lang. Aber er war 2 km länger.
Spätes Abendessen um halb acht, aber trotzdem noch einen guten Platz ergattert.

Freitag, 10.08.07 - sechster Tag
Der Tag beginnt nach einer Gewitternacht mit Dauerregen. Von drei Spazierversuchen zwei mal Durchnässung von unten bis zum Regenschirmrand hinauf. Aber wenigstens endlich das Museum!
Die Museumswärterin gab mit einem Blick in den Regen ihr Motto preis: "Ich kriege euch alle"

Samstag, 11.08.07 - siebter Tag
Schon im Auto auf dem Weg nach Wismar (es ist noch trübe) kommt die Erinnerung an den Museumsmarkt und das Sommerfest in Gollwitz wieder. Also Auto wieder auf Parkplatz und erstmal zum Museum. Von angeblich 30 angemeldeten Ständen stehen drei in der Pampe. Die sind schnell angeschaut. Da es immer noch nicht regnet, geht es per Rad zum Sommerfest. Dort kann man essen und trinken und Leute gucken, was nicht anstrengend ist, denn es sind nicht mehr als 50-100. Bevor der große Zauberer auftritt, Rückfahrt um die Wette mit dem Regen, der aber dann doch nicht eintritt.
Am Abend (erst um 22 Uhr!!!) kommt "Madagaskar" im Festzelt. Trickfilme sind halt immer schön! Das Zwischenmenschliche ist etwas gespannt.

Sonntag, 12.08.07 - achter Tag
Heute wird die rechte Inselseite am Strand erwandert. Schwarzer Busch nach Gollwitz. Vom Gollwitzer Strand kann man ca 100m durchs Wasser waten und steht dann am Rand der Vogelinsel Langenwerder. Richtig betreten darf man sie nicht, aber die Grenze ist angezeigt - von einem Zaun.
Von der Insel aus ist das Baden schöner, weil der Meeresboden dort ganz sauber und sandig ist. Aber trotzdem ist es flach, wie überall an den Ufern von Poel.
Wegen der Bewachung des Rucksackes mit allem Hab und Gut darin, badet man(n). Frau bewacht und vertreibt sich die Zeit mit einem Urlauberinnengespräch.
Spätnachmittägliches Abendessen im Gasthof "5 Eulen" in Gollwitz und dann der Rückweg in absoluter Sonntagsstille über die Felder.

Montag, 13.08.2007 - neunter Tag
Schon eine Woche rum und noch sooo viel Zeit! Schön!
Mit dem Auto und mit komplettem Strandequipment (Schirme, Zelt, kleine Liege und Badeschuhe wegen der Steine, Bücher, Malzeug, Essen, Trinken ...)an den Geheimtipp-Strand am Faulen See zum Badetag.
Als es sich später zuzieht, muß die Idylle verlassen werden und nach 10 Minuten zu Hause öffnet der Himmel sämtliche Schleusen.
Das Abendessen findet wieder am Hafen statt, aber das erste Mal innen. Mit einer jungen Familie, deren Kleinkind keinen Mittagsschlaf gehalten hatte und auf dem Hochstuhl mit dem Schlaf kämpft, aber es soll Kartoffelpuffer essen. Alle Kinder sollen übrigens immer Kartoffelpuffer essen. Wenigstens die, die noch nicht alleine die Speisekarte lesen können. Die jungen Eltern möchten, dass das Kind nett ist und kommunikativ, aber es istwar einfach nur halb ohnmächtig vor Müdigkeit. Die Autorin kann das nachvollziehen und kennt auch die in solchen Momenten des Lebens grausamen Bemühungen anderer, den Ohnmachtszustand zu vertreiben.
Später wird zum Kieckelberg gewandert, das ist eigentlich nur eine Straße, die etwas ansteigt, und durch einigermaßen unheimliche Gefilde geht es, in halber Dämmerung schon, zurück. Leichtes Stänkern ist zu verzeichnen.

Dienstag, 14.09.07 - zehnter Tag
Wieder ein perfekter Strandtag. Mit gelegentlichen Wolken.
Später Nachmitteg: In einem Restaurant direkt hinter der Düne an der Strandpromenade (alle sitzen in einer Reihe mit Blick zum Meer) gibt es lederharten Steinbeißer auf Zucchini. Die reichliche Gemüse- und Obstbeilage sind schmackhaft, aber der Fisch ist es nicht. Das Monieren wird abgewimmelt - denn bisher hätten ausnehmlich ALLE Gäste gerade diesen Fisch dermaßen gelobt ..... Aber die Aussicht war grandios!
Auf den Wegen hüpfen 2-Euro-große Frösche herum. Man muß ganz schön aufpassen und auch in den Telefonzellen geht es tierisch zu - fette Spinnen bewachen genau in Kopfhöhe den Eingang. Und die Handykarte von ALDI ist leer ... und es gibt doch keinen ALDI

Mittwoch, 15.08.07 - elfter Tag
Der Tag beginnt mit Regenschauern. Richtig für die Stadt. Verlassen der Insel und Fahrt nach Wismar. (ALDI !!!) Hafen, Stadt, Kirchen, kleine Kunstausstellung von einem Workshop, dann aufs Dorf zum Schloß Plüschow. Dort sind junge Berliner Maler ausgestellt. Interessant ist es, aber es sind nicht viele Bilder. Dafür fast alles riesengroße Formate und man bekommnt einen Merkzettel mit, auf dem das Wichtigste von jedem der Talente drauf steht. Der eine z.B. hat bewußt keine Menschen auf seine Gemälde gemalt, man sollte nur ihre Nähe spüren. Dabei ist gar nicht aufgefallen, dass was gefehlt hätte.
Ein anderer hat Gedächtnisfotografien gemalt. 1,50 mal 2 Meter große, gerasterte Bilder mit vielen weißen Flecken. Das waren bestimmt die Gedächtnislücken. Aber nein, es ist nicht schlecht. Es ist nur so schwierig, seine Ergriffenheit zu schildern ...
Die Anstrengungen der Zivilisation werden mit einer ziellosen Herumradelei auf der Insel langsam abgebaut.

Donnerstag, 16.08.07 - zwölfter Tag
Schon wieder geht es aufs Festland, Richtung Prerow. Es ist ausnehmend stürmisch und das Rad kann sich kaum gerade halten.Dann der überall lauernde Regen ... Rast an einer Holländermühle und Zank ums Mühlenbrot, das einerseits unbedingt gekauft werden muß, aber andererseits nicht gekauft werden soll .... der Zank begleitete treu die restliche Fahrt, bis auf em Rückweg das Brot doch gekauft wird.
Auf der Hälfte des Weges nach Prerow erfolgt wegen zu hoher zu erwartender Strapazen die Umkehr. Dafür nicht auf direktem Weg zurück, sondern Radeln am Salzhaff und Wandern über eine Salzwiesengegend, die gerade am Vortag wieder für das Bewandern frei gegeben wurde.
Stop am Dorfmuseum mit Kaffee und einer Scheibe von dem frischen Brot, das ein Gewicht hat!!! Und es ist leider viel zu salzig, aber es ist frisch und demnach auch lecker. Inzwichen hat es sich zugezogen und einer Eingebung folgend wird die Überdachung am Museum gar nicht erst verlassen. Ein Unwetter geht über den Ort des Geschehens hinweg, dem man nicht unterwegs hätte begegnen mögen. Auf dem Rückweg bläst ein seitlicher Starkwind fast die Reifen vom Asphalt. Der Wind jault, wenn er von den Speichen zerschnitten wird.
Mit Räucherfisch und dem neuen Brot geht es in den Abend und in eine unverdauliche Nacht, denn der Brotstein liegt im Magen wie ein Fels in der Brandung.

Freitag, 17.08.07 - dreizehnter Tag
Inselradeln. Es ist kühler. Über die Felder nach Gollwitz, von dort in Strandnähe zum Schwarzen Busch und nach Timmendorf. Kurzes Strandlagern, aber es ist windig und kühl. In der kleinen Timmendorfer Fischgaststätte am Hafen Rast bei Kaffee und Bier.
Dann ohne die Räder am Strand entlang, doch über dem Meer braut sich was zusammen. Die Befürchtung, in der Gaststätte wären inzwischen alle Tische von Wetterflüchtlingen belegt, erfüllt sich nicht und so wird das Abendessen vorverlegt. Draußen geht die Welt unter, der Gastraum füllt sich mit nassen Leuten. Mit einer jungalten Familie( Frau jung, Kind winzig, Mann "alt" - nicht älter als die Autorin und ihr Begleiter ...) kann man sich gut die Zeit vertreiben.
Dann ist das Wetter wieder, wie es vorher war und der Rückweg wird über das absolute Ende der Insel - Wendendorf - verlängert. Dort kann man am Wasser sitzen, nach Wismar blicken und nichts und niemand ist da außer ein paar Schafen im Gehege, dem Schilf, einigen wenigen Appelkähnen und plötzlich der großen Poeler Kogge weit weg auf dem Meer zum Einlaufen in den Hafen von Wismar. Dort tobt nämlich das Schwedenfest und die Kogge (echt nachgebaut mit den alten Techniken ohne eine einzige Schraube! und einem riesigen Segel von über 276m² - http://www.poeler-kogge.de) fährt Besucher auf dem Wasser rum und läuft wie gesagt in einiger Zeit wieder in Wismar ein. Ein Fernglas tut gute Dienste!
Zu Hause angekommen, gibt es auch gleich den nächsten Guß, der sich und alles was er trifft, gewaschen hat.

Samstag, 18.08.07 - vierzehnter Tag
Mit der falschen Bekleidung - die Wohnung ist immer noch ganz warm - in die Sonne raus und zum Strand. Mit dem Auto. Es geht nicht lange gut, denn es ist saukalt. Sonne zwar, aber kalt. Und keine Jacke mit und nichts. Uneinigkeiten führen zu Urlaubsstreß und zur Rückfahrt ins Quartier.
Wenigstens geht es noch nach Wismar zum Schwedenfest. Aber retten kann das die Laune auch nicht.
Wie man sich doch die schönste Zeit vermiesen kann ... Es scheint wirklich zu stimmen, dass der Hund der beste Freund des Menschen ist.

Sonntag, 19.08.07 - fünfzehnter Tag
Naja, bald geht es ja wieder nach Hause.
Ein Strandtag mit dem Rad. Halbe Ausstattung. Alles wird gut.
Aber es stimmt nicht. Der Koller hat sich festgesetzt. Die Sehnsucht nach Zuhause wächst mit jeder Minute.

Montag, 20.08.07 - sechzehnter Tag
Katastrophale Nacht mit Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit.
Inselradeln ist angesagt über Fährdorf, -hof, -ausspanne (alles nur 2 Gehöfte) nach Gollwitz. Mit Sack und Pack zur Vogelinsel waten und dort gemeinsames Baden. Der Meeresgrund ist herrlich sauber und sandig. Ungeheur sind nicht zu befürchten, weil man alles überschauen kann. Tief ist es ja auch nicht. Eine Weile auf dem hartgespülten Sandboden geruht und dann zurückradeln. Jacken holen. Nochmal aufs Rad und über Neuhof nach Timmendorf. Nochmal Fisch. Der Schwanz hängt einem schon zum Hals heraus. Wunderschöne Abendstimmung am Hafen. Es ist ganz ruhig. Wenig Leute, keine Worte....
Es sieht nach Regen aus, täuscht aber nur.

Dienstag, 21.08.07 - siebzehnter und letzter Tag ...
... und Regentag. Nochmal aufs Land nach Wismar. Eine Rolf-Müller-Ausstellung (Malerei) fehlte noch)
Dort geht es bunt und landschaftlich zu. Schön!
Im Karstadt in Wismar ist es wie in jedem Karstadt, obwohl er das Stammhaus sein soll ....
Es regnet immer mal, am Hafen ein überflüssiges Schillerlockenbrötchen, worauf sich eine Unterzuckerung anbahnt. Beste Idee des Tages: mit dem Auto nach Rerik. Das stand noch aus.
Gleich am ersten "Café" an der Promenade Kaffee (aus Plastetasse) und Donath (garantiert selbst im Reagenzglas zusammengeschüttelt!). Dann Beisichtigung der Strandmeile und Abwarten des nächsten Gusses unter dem Vordach eines richtigen Cafés. Im Ort weiter oben muß es doch noch diese Bäckerei geben ... und es gibt sie wirklich noch. Mit viel mehr Tischen und Stühlen draußen als damals, aber dafür schmeckt die Streuselschnecke mit Pflaume so gut, wie schön eine zarte Himmelsgeige erklingt. Scheiß auf die Kalorien. Die hatte keine.
Der Prerower Strand ist ganz schmal vor lauter Wellen und Hochwasser. Mal sehen, ob das auf der Insel auch so ist.
Es ist so, wie am Strand am Schwarzen Busch zu bestaunen ist.
Ein letztes Abendessen im Urlaub - und keinen Fisch - es geht nicht mehr. Dann nochmal zum Abschied nach Gollwitz radeln. Auch dort sind die ersten Strandkörbe mit Tang verziert und eingeschlämmt und die Sandbank bei der Vorgelinsel steht komplett unter Wasser.
Das Verabschieden will kein Ende nehmen, auch in Kirchdorf muß noch ein Umweg gefahren werden und das erste Mal in diesem Urlaub erfolgt eine gründliche Außendusche auf dem Rad.