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Freitag, 26. Oktober 2007
Na, wenigstens malt SIE jetzt wieder ... Es wurde ja auch Zeit. Aber bevor SIE an IHR großes Werk gehen kann, muss SIE noch vollenden, was auf der Staffelei steht. Gestern hat SIE etwa 5 Stunden damit verbracht, das ganze Bild zu verändern. Es ist ein Akt und Vati meinte, ob SIE jetzt zur Pornomalerin werden möchte weil es kein normaler Akt ist.
Sie will für das renovierte Wohnzimmer ein großes Sofabild machen nach einem Gemälde von Picasso. Na, da bin ich ja mal gespannt.
Außerdem arbeitet SIE endlich mal wieder daran, mich etwas zu verschönern und auf den neuesten Stand zu bringen. SIE will Masse rausnehmen und nur das einigermaßen gelungene rein. Aber SIE macht es momentan nur in der Nacht im Bett. Sozusagen statt Schlafen. Denn ich merke eingentlich noch nichts davon.

Das Schlafzimmer ist nun fertig und die Schranktüren sehen wesentlich freundlicher aus als vorher. Wobei die Veränderung nicht gerade drastisch ist, aber wozu auch?
Heute ist wieder WE-Putz angesagt, doch den kann SIE minimal halten, sagt SIE, weil SIE ja sowieso seit Wochen nur am Putzen ist. Und dann will SIE malen und davor noch Einkaufen und den Brief an IHRE Mutti zur Post bringen.

Draußen ist Nebel.


Montag, 22. Oktober 2007
Nun hat SIE auch das Schlafzimmer fertig renoviert.
Aber noch nicht ganz, denn SIE will noch die Schranktüren verfärben. Ich hoffe nur wegen dem allgemeinen Frieden, dass es keine Verschlimmbesserung wird.
Aber so sieht das Schlafzimmer schön ruhig aus. Hellgrüne Wände, etwas dunklere, breite Streifen an der Dachschräge über dem Bett nach oben und weiße Vorhänge. An den Fenstern und zwischen den Schränken.(Stauraum!!!)Die Schrankvorhänge haben oben und unten eine Borte aus "Gras und Blumen" mit haargenau demselben grün drin.
IHRE Vorhaben schrumpfen immer mehr, weil immer mehr fertig wird und ich sehe schon Licht am Ende des Tunnels für mich und das weitere Schaffen abseits der Wohnkultur :-)
Am Samstag kam ein überraschende Besuch, bestehend aus IHRER Schwester und deren Freund. Sie sind auf der Autobahn an unserer Stadt vorbeigefahren und dankenswerterweise haben sie einen Abstecher hierher gemacht. Da konnten sie gleich IHRE Renovierungen bestaunen und eine Torte essen, die SIE auf die Schnelle gebastelt hat. Aus einer Fertigpackung, aber immerhin! Und obwohl die Torte nur noch eine, statt der vorgeschriebenen zwei Stunden Zeit hatte, im Kühlschrank zu reifen, war sie trotzdem schmackhaft und ist auch nicht vom Tortenheber gerutscht.

Noch etwas ist passiert. SIE hat einen Brief von Eva Strittmatter bekommen. Geschrieben hatte SIE ihr vor über zwei Jahren mal und nun ist SIE in den Verteiler reingerutscht. Es war "nur" ein Rundbrief an "Liebe Freunde ..." aber SIE hat sich trotzdem gefreut und auch gleich geantwortet. Heute oder morgen schickt SIE ihn weg, aber dazu muß SIE ja erst wieder aus dem Haus ...

Das sieht alles nach einem schön gewesenen Wochenende aus, trotzdem habe ich SIE schniefen gehört und nach meiner Erfahrung passiert das immer, wenn IHRE gefühlsweltfraulichen Erwartungen (abgeleitet von "weltmännisch")von der Realität nicht eingeholt werden.
So was passiert, wenn ein Ja und ein Nein heiraten. Oder wenn ... ach - ich hab nicht auch noch Lust, mir den Tag mit nutzlosen, philosophischen Betrachtungen zu versauen!


Donnerstag, 18. Oktober 2007
SIE ist wieder da. Eigentlich war SIE schon gestern wieder da, aber heute ist SIE immer noch da. Und wenn ich es richtig verstanden habe, dann wird schon wieder gemalert. So langsam, sagt SIE, hat SIE damit auch die Faxen dicke, aber SIE will es endlich hinter sich haben, um sich wieder den schöneren Seiten des Lebens zu widmen, wie die auch aussehen. Ich weiß es nicht.

Kaum ist SIE wieder hier, sagt SIE, kann SIE nachts nicht schlafen. Als SIE die letzte Woche ganz allein im riesengroßen Haus von IHRER Schwester gewesen ist, da konnte SIE gut schlafen.
Tagsüber hat SIE bei der Mutti am Krankenbett gesessen und nachts hat SIE gut geschlafen.
Die Mutti ist infolge eines Arztgespräches, das SIE sich erbeten hatte, ganz schnell wieder aus dem Krankenhaus gekommen. Und jetzt kommts: SIe wollte gar nicht! Ihr hat es da nämlich gut gefallen.
Das lag an dem Bett, das bequemer war und vielleicht auch an den großen Fenstern mit Sonnenschein und vielleicht auch an der Abwechslung, durch die Schwestern, die immer hereingeschaut haben und vielleicht auch an dem Essen, das abwechslungsreich war und das die Mutti mit der Autorität, die dahinter gestanden hat, auch mit Genuß verzehrt hat. Weil sie nämlich sonst kein Mittagessen essen will. Vielleicht hat es einfach auch nur besser geschmeckt.
Nur dass die Muttti auch an vier Tagen , davon zwei hintereinander, komplett hungern mußte, das hat ihr natürlich nicht gefallen. Aber ohne das Hungern wäre sie noch im Krankenhaus geblieben. Doch das hat sich alles erst herausgestellt, als SIE schon die beschleunigte Entlassung eingeleitet hatte.... Und nichtmal Fernsehen hat die Mutti im Krankenhaus gewollt. Doch als sie dann zurück war, wurde sofort die Flimmerkiste angestellt und sie wird auch an bleiben.
Wie man's macht, macht man's verkehrt. Sagt SIE.

Am einem Abend hat SIE mit einer Begeleitung eine Nachtschicht geschoben. In einem Kraftwerk, das schon lange außer Betrieb ist, gibt es neben einem Museum in verschiedenen Gebäuden auch das große Maschinenhaus. Dort drin fand die Nachtschicht statt. Mit 78 anderen Leuten bekamen sie Arbeitsschutzhelme verpaßt und eine Hundemarke. Dannn gings über Eisentreppen hinauf in die von blauem, grünem und gelbem Licht stellenweise aufgehellte Dunkelheit.
Schön schaurig war das.
Hoch oben auf einem Gerüst blies ein Musiker auf der Posaune. Dann gings weiter durch Rohre hindurch und Treppen hoch und runter und es wartete ein Gitarrenduo auf die Nachtschichtler. An gefährlichen Stellen, wie kleinen Bodenwellen oder Eisenträgern in Kopfhöhe warteten teilweise grellweiß mit UV-Licht angestrahlte Kumpel und Kumpelinen, um die Besucher zu warnen.
Der nächste Kunstgenuß war ein Gesang mit Gitarre und noch einem Instrument, das SIE schon wieder vergessen hat, mit Liedern über den untergegangenen Bergbau, die Liebe zu der verlassenen Stadt und von Schutzengeln. Die schwebten auch dick und prall aus güldenem Pappmaché neben den Sängern, die hinter Glas in riesigen Bilderrahmen standen und barock gekleidet waren. Was sie sangen, war aber zum Glück gar nicht barock.
Wieder ging es durch die beleuchtete Dunkelheit, die so dunkel war, dass man es gerade noch ohne Panik ertragen konnte.
Es folgte ein "echter" Kumpel, der gerade Schichtwechsel hatte und im Radio Nachrichten von vor 20 Jahren hörte. Die darin enthaltenen damalige DDR-Politik kommentierte er und er palaverte eben so vor sich hin. Natürlich hat er auch aus Versehen einen Westsender eingestellt, was man ja damals nicht sollte!
Dann ging es wieder viele Treppen hinab in das Erdgeschoß, wo gerade eine fulminante Trommelschow startete. Die Bässe drangen bin in die Innereien, hat SIE gesagt. Das war schön. Man konnte noch einmal diese ganze Stunde überdenken und ein bißchen zur Besinnung kommen. Die Trommler begleiteten dann die gesamte Schicht ins Freie, doch zuvor mußten die Helme abgegeben und die Blechmarken in den Kasten gehängt (oder mitgenommen) werden. Draußen ging die Trommelei weiter, es gab noch eine Dia-Show an einer Fabrikwand und Essen und Trinken, aber sie sind gegangen, weil sie schon davor eine Stunde herumgelaufen und alles angesehen hatten und weil es bitter kalt war. Auch drin war es übrigens jämmerlich kalt gewesen.

Weil sie vor der Schicht noch fast eine Stunde Zeit gehabt hatten, haben sie sich im Museum umgeschaut. Da gab es die schönsten Edelsteine zu sehen, die die Bergleute heimlich aus dem Schacht geschmuggelt hatten, oder Lohnlisten und Inflationsgeld. Irgendwann war mal eine Milliarde Papiergeld 1,92 Goldmark wert gewesen und man hatte als Arbeitslohn einen Gutschein für ein Brot bekommen, den man innerhalb von drei Tagen einlösen mußte. Ein Brot hätte man nämlich sonst für das Geld drei Tage später schon nicht mehr gekriegt.
Und sie erfuhren, dass es damals üblich war, Wettlohn an die Ingenieure zu zahlen. Das ging so: Wenn ein Ingenieur einen Auftrag bekam für ein neues Gerät, dann mußte er vorher sagen, welche Leistung es bringen würde. Brachte es die Leistung, dann wurde er gut bezahlt. Brachte es die Leistung nicht, dann bekam er überhaupt nichts und blieb noch dazu auf den gesamten Produktionskosten für das Gerät sitzen. Das hat so manchen in die Flucht getrieben.
Die Gebäude, in denen die Waschkauen usw. untergebracht waren, hatten eine beeindruckende Architektur, schöne Fliesen auf dem Boden, Bogentüren und -decken. Was man eben so in dem Heruntergewirtschafteten der Jahre noch davon sehen konnte.
Das war ja auch eine gute Idee, wie sie früher den Platz eingeteilt haben. Die Bergleute haben ja in Schichten gearbeitet und sie mußten sich natürlich vor und nach der Arbeit umziehen. Das ist ganz klar. Dafür gab es die sogenannten Waschkauen und damit man nicht hunderte von Schränken hinstellen mußte für die Sachen der Leute, hingen die ganz einfach an einer Kette oben an der Decke. Die Sachen natürlich, nicht die Leute!
Die Kette war mit einem Schloß unten an einem Brett festgemacht, auf dem der Name oder eine Nummer stand.
Sehr praktisch, aber auch ein bisschen schaurig, wie die Anzüge und Schuhe da oben baumelten.

In einem anderen Gebäude des Museums waren Modelle von Förderbrücken aufgebaut. Auch interessant, aber nicht so emotional.


Und jetzt drängelt SIE schon wieder. SIE will losmalern. Tschüß!


Montag, 08. Oktober 2007
Gestern hatten sie ihren ehemaligen Republikgeburtstag von der alten DDR. Aber sie haben ihn nicht gefeiert - sie denken nur immer noch daran, weil es ja mal ein Feiertag war.
Dafür gibt es doch jetzt den 3. Oktober, den Tag der Einheit. Aber was sie da machen, das haben wir ja schon aufgeschrieben.
Sie sind übrigens nicht noch einmal in die Weinberge gefahren. Zwar war das Wetter glänzend - besonders am Sonntag, also gestern- aber ihnen ist eingefallen, dass sie eine Menge Herbstarbeiten im Garten zu tun haben und da haben sie sich eben an die heran gemacht.
SIE hatte davor noch die ganze Küche innerlich gereinigt, das soll auch eine Schweinarbeit gewesen sein und SIE hat gesagt, dass SIE kein Ende sieht bei der ganze Aufräumerei. Wenn sie trotzdem mal enden sollte, dann will SIE unbedingt ein ganz tolles Bild malen. Darauf hat SIE von Tag zu Tag mehr Lust.

Heute früh zum Beispiel hat SIE eine geschlagenen Stunde damit verbracht, etwas wieder hinzubiegen, was nur entstanden ist, weil SIE nicht schon wieder alles besser wissen wollte. Es handelt sich um eine riesige Stachelpflanze, die ihren Standort geändert bekam. Die Stachelige war krumm gewachsen. Sie hatte sich an der alten Stelle einbgepaßt, doch an der neuen merkte man das Krumme und sie wollte gar nicht stehen bleiben. Sie neigte sich und neigte sich. Aber - SIE hatte momentan nicht die Oberherrschaft über die Stachelige und traute sich deshalb nicht zu bestimmen, dass SIE sie verschneidet. Als das Monster dann umgefallen war, durfte SIE die Oberherrschaft bekommen und den ganzen Dreck wegmachen. SIE hat es sogar in der Stunde geschafft, die Stachelige nach vielen Opfern von Auswüchsen in eine halbwegs aufrechte Position zu bringen. Jetzt soll sie zwar auch nicht gerade felsenfest stehen, aber man sieht ihr wenigstens nicht gleich an, dass sie jeden Moment umkippen kann. Vielleicht fühlt sie sich in dem neuen, großen Topf ja wohl und ihr winziges Wurzelbällchen macht sich schnell breit und hält den Monsterüberbau fest.

IHRE arme Mutti ist wieder im Krankenhaus gelandet. Alte Leute, die sich nicht wehren können, verschleppen sie immer gleich - für alle Fälle. Jetzt hofft SIE natürlich, dass es nicht so was ganz schlimmes ist und dass die Mutti vom Krankenhausbett bald wieder in ihr Bett im Altersheim umsteigen kann. Auf jeden Fall will SIE in ein oder zwei Tagen hin fahren und der Mutti ein paar Tage Gesellschaft leisten.

Ich warte derweil geduldig, dass hier mal was passiert ....


Donnerstag, 04. Oktober 2007
Endlich habe ich SIE mal wieder erwischt. Es ist schon soweit, dass SIE gar nicht mehr den Rechner anmacht. Abear das lag an einigen Ursachen:
Zuerst mal am Malern. SIE hat das ja betrieben bis zum Umfallen. Und SIE hat sich auch so beeilt, weil es sich um Wohnzimmer und Küche handelte und man es ohne die Beiden nicht lange zu Hause aushält.
Dabei hat SIE auch wieder Fehler an den Wänden gemacht und deswegen einige davon mehrmals gestrichen, bis sie so ausgesehen haben, wie SIE es sich vorher vorgestellt hatte. Es ist eben noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Am Wochenende ist Besuch gekommen, der aus IHREN Kindern bestand. Am Vormittag des Ankunftstages solles noch ganz wild ausgesehen haben. Besonders in der Küche, wobei die ja das wichtigste ist, wenn Besuch kommt. Aber SIE hat alles geschafft, weswegen ich auch gar nicht herummeckern kann, dass SIE mich so sehr vernachlässigt hat und wir gar nichts eingeschrieben haben.

Gestern war der Tag der Einheit. Das ist ein Feiertag dafür, dass alles so gekommen ist, wie es ist.
Sie haben den Tag der Einheit in den blühenden Landschaften eines fränkischen Weinberges verbracht. Bei versprochenem aber nicht eingetretetenem Sonnenschein. Da sie mit dem Auto waren, mußten sie von dem Federweißen, um den es ja vorrangig geht in dieser Jahreszeit (wenigstens bei IHR), in einer Flasche mitnehmen. Das war ein Liter, den SIE fast alleine trinken durfte, wobei ein Film mit Wolfgang Stumph im Fernseher lief, der natürlich auch mit der Einheit zu tun hatte, aber auch lustig war.
Der Federweiße war zum Glück noch nicht so weit vom Most entfernt gewesen und das führte dazu, dass SIE heute auch einschreiben kann.

Schade nur, sagt SIE, dass SIE in letzter Zeit so wenig Zeit zum Schreiben hatte, denn aufzuschreibende Gedanken hätte SIE wohl genug gehabt. Und wenn man dann, sagt SIE, erst viel später wieder einschreibt, dann sind die Gedanken alle schon wieder verschüttet von neuen Gedanken und so geht das immer weiter, bis eben nur das aktuelle übrig bleibt und das ist dann nicht so viel, wie sich eigentlich in den vielen Tagen ansammeln könnte.

SIE hat versprochen, dass SIE sich jetzt wieder verbessern will und häufiger einschreiben. SIE will ja auch schon lange wieder mal an mir herumdoktern, wovon ich gar nicht so viel halte. Dann geht wieder alles nicht usw. Aber was soll ich machen. Muß es nehmen wie es kommt ... so wie jede andere Website auch.
Was ich noch weiß ist, dass sie am kommenden Wochenende schon wieder in die Weinberge fahren wollen, aber mit Übernachtung, damit man mehr davon hat und dass SIE am nächsten Wochenende schon wieder bei IHRER Mutti sein wird.
Aber sie werden kein Quartier kriegen, das sehe ich schon kommen ....