Freitag, 21. März 2008 |
Heute ist Karfreitag. Und es ist eine Menge passiert in der vergangenen Woche. Auch werfen große Ereignisse ihre Schatten an die Wand.
Erstmal zum Wetter. Gerade schneit es in dichten Flocken. Dabei liegen schon Unmengen von Schnee draußen herum. Große Schneewehen machen alles interessant, aber für die Sträucher im Garten ist es gefährlich, denn die Äste werden stark belastet. Zwischendurch scheint immer mal die Sonne und es taut auch nebenbei, denn es herrschen einige wenige Plusgrade.
Und jetzt erst die schönen oder die weniger schönen Neuigkeiten?
Ach, machen wir erst die weniger schönen.
Zwei Menschen sind gestorben. Keine Verwandten, aber Bekannte. Und die eine Frau kenne SIE schon ihr ganzes Leben lang. Sie war damals und war es bis zum Schluß, die Freundin IHRER (jungen) Tante, die damals wiederum eher wie eine große Schwester, als wie eine Tante für SIE war.
Von dieser Freundin hat SIE mal einen Westpulli geschenkt bekommen. Der war feuerrot und hatte einen großen Ausschnitt. Viel zu groß für IHRE damaligen Proportionen als dickes Kind, aber SIE hat den Pulli geliebt, weil er so rot und so weich war und so sexy aussah (hätte aussehen können). Er machte irgendwie erwachsen. Wahrscheinlich.
Noch zwei andere Begebenheiten in Zusammenhang mit dieser Freundin IHRER Tante hat SIE ganz besonders in Erinnerung. Wieder erst die weniger gute:
Zum Kindergeburtstag waren manchmal die Tante und die Freundin mit eingeladen worden. Sie waren 10 Jahre älter als SIE und sollten bestimmt die Kinder hüten. Bei den Geburtstagen wurde früher mit Vorliebe Verstecken im Dunkeln gespielt. In der Wohnung oder auch draußen, je nach Wetter. Die Begebenheit erzählt von Verstecken im Dunkeln drin. Da es im Kinderzimmer nicht sehr staubfrei aussah und weil man sich bei diesem Verstecken auch mal unters Bett oder unter den Schrank legte, fegte die Freundin vorher ein bißchen den Dreck weg. Dabei kam eine ganze Kehrschaufel voll zustande und SIE muß sich damals als Kind deswegen ziemlich geschämt haben, sonst wüßte SIE es ja heute nicht mehr.
Die dritte Begebenheit ist wieder schön: Als IHRE Mutter in der Klinik war, um IHRE Schwester ans Licht zu befördern, da haben die Mutter der Freundin und die Freundin sich um SIE und IHREN Bruder gekümmert. Unter anderem auch abends ins Bett gebracht. Damals waren die Väter in sowas wahrscheinlich noch zu unbeholfen. Jedenfalls ist es Folgendes, an das SIE sich ganz deutlich erinnert: Die Freundin hat IHR vor dem Schlafengehen das Gesicht gewaschen. Das hat IHRE Mutter zwar auch gemacht, aber dieses Mal geschah es mit einem unglaublich weichen Waschlappen. Den muß sie extra von Zuhause mitgebracht haben und er bestand aus mehreren Lagen einer ehemaligen Mullwindel. Es war so weich ..... Bei den Waschlappen zuhause war die nächste Stufe oft schon Schmirgelpapier ....
Und nun ist dies Freundin tot, obwohl sie überhaupt noch nicht das Alter dazu hatte. Und das ist sehr traurig.
Und jetzt schreib ich aber gleich was zu den erfreulichen Dingen: SIE hat ja, wie bekannt sein kann, immer wenig Geld, seit wir Beide hier zusammen arbeiten. Weil zu wenig reinkommt. Und obgleich SIE es eigentlich aufgegeben hatte, nach einem Job zu suchen, weil SEI immer nur Ablehnungen erhalten hatte, hat SIE sich doch hin und wieder mal auf eine eventuell passende Stelle beworben. Meistens hat SIE die Tipps dafür auch noch von einer Bekannten bekommen.
Und nun ist es geschehen, dass SIE gleich zwei Bewerbungsgepräche an zwei hintereinanderliegenden Tagen zu absolvieren hatte.
Das erste war als Lohnrechnerin + Sekretärin in einer ziemlich großen Firma in einem ziemlich kleinen Ort, aber in vertretbarere Nähe. Erstmal ließ man sie eine halbe Stunde warten. Natürlich ohne ein Wort der Entschuldigung. Dann sollte sie alles über sich erzählen, was nicht in dem Bewerbungsschreiben stand. Dann, bevor es ums Geld ging, wurde ihr klar gemacht, dass SIE ja nicht viel besser dran als ein blutiger Anfänger wäre und als es dann wirklich ums Geld ging, hat SIE sich getraut einen Betrag zu nennen, den sie aus Internetrecherchen ermittelt hatte und der natürlich viel zu hoch war. Immerhin hätten sich da "junge Absolventen" - Originalton - beworben, die mit 1500 zufrieden wären und mehr sollte es auch nicht sein.
(nach dem Motto: du bist alt und jenseits jedes Wissenstandes ..und willst fast 1000 Euro mehr ?????)
Ach ja, englisch in Wort und Schrift mußte man auch noch beherrschen.
Das zweite Gespräch verlief da schon wesentlich menschenfreundlicher. Allerdings lag die Bewerbung schon ein Jahr zurück. Jeder wird sich vorstellen könne, wie SIE gestaunt hat, als plötzlich der Anruf kam.
Es ist eine Anwaltskanzlei. Und den Chef kennt SIE von früher. Und deswegen war SIE auch recht enttäuscht, dass er auf die Bewerbung im vorigem Jahr gar nicht reagiert hatte. SIE hatte wohl mal angerufen und nachgefragt, aber genau kann SIE sich nicht erinnern. Auf jeden Fall hatte SIE das Bekanntschaftsverhältnis nicht augenscheinlich aufgeklärt.
Nun kam es heraus, als SIE da hin kam und noch was anderes: Der Bekannte ist inzwischen der Seniorchef und sein Sohn hat wohl den Laden übernommen. Und daher hat bestimmt auch nur der die Bewerbung damals gelesen und nicht reagiert und nicht der Vater. Dem war es ein bißchen peinlich, aber naja.
Jedenfalls waren alle sehr freundlich, das Thema Geld verlief auch sehr zufriedenstellend für beide Seiten und in 14 Tagen fährt SIE zwei Tage lang zu einem Kennenlernpraktikum da hin. Sie haben IHR auch schon was zu lesen mitgegeben, damit SIE ihr dann nicht alles erst erzählen müssen.
Nun hofft SIE natürlich inständig, dass
1. SIE deren Vorstellungen halbwegs enspricht
2. IHR das Gebiet wirklich liegt und nicht nur dem ersten Augenschein nach
Und das Büro ist in der Landeshauptstadt, das kommt noch beschönigend hinzu.
So, und das waren nun die ganzen Neuigkeiten. Jetzt müssen wir uns erstmal erholen. Heute nachmittag soll nämlich ein superlanger Bibelfilm im Fernsehen kommen, den will SIE sich direkt mal anschauen.
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Samstag, 15. März 2008 |
So langsam müssen wir uns schon anstrengen, dass wir wenigstens jede Woche einen Eintrag schaffen. Ich weiß, ich weiß - es ist auch langweilig, wenn ich immer wieder schreibe, dass wir nichts schreiben...
Aber, um es gleich vorwegzunnehmen, es ist auch rein gar nichts passiert. N i ch t s !!! Wirklich.
SIE war voriges Wochenende bei IHRER Mutti und da war auch weiter nichts, außer, dass die Mutti aus dem Bett gefallen war. Dabei wollte sie sich nur mal umdrehen! Aber sie hat sich zum Glück nichts getan. Sie hat behauptet, sie hätte die halbe Nacht auf dem Boden zugebracht, während der Pfleger gesagt hat, es können nur maximal 10 Minuten gewesen sein, weil er sie bei Schichtbeginn noch durchs Fenster hindurch im Bett hat liegen sehen. Wer soll das auch klären?
Und dann hat IHRE "alte" Kollegin wieder mal einen Job für SIE aufgerissen, wo SIE sich auch sofort beworben hat. Eigentlich hatte SIE eine halbe Stunde später schon wieder die Nase voll davon, weil der Typ von der Firma noch alle Schulzeugnisse und Befähigungsnachweise und Arbeitszeugnisse nachgefordert hat.
Man muß sich das überlegen: 40 Jahre alte Schulzeugnisse!!!
Aber anstatt sich groß aufzuregen, hat SIE brav alles eingescannt und hingeschickt. An die 20 Dokumente. Hoffentlich kam er sich nicht verarscht vor, jedenfalls muß es gereicht haben, denn er hat sich nicht nochmal gemeldet. Wahrscheinlich dachte er vom Telefon her, denn SIE hatte vorher da angerufen, dass es sich um eine junge Frau handeln würde. Er hat bestimmt noch nichtmal die Unterlagen gelesen, als er schon nachgefordert hat.
Erfahren wird SIE es nie, es sei denn, die nehmen SIE und wenn sich dann alle aneinander gewöhnt haben, erzählt er es IHR mal.
Vati ist gestern abend aus Neuseeland zurückgekommen und hat schon mal am Telefon sehr geschwärmt.
Jetzt ist SIE auf einen kompletten Bericht mit Bildern gespannt und am liebsten würde SIE ja auch mal nach Neuseeland fahren um die schönen Landschaften und das alles zu bestaunen...
Ja, wenn SIE viel Geld verdienen würde ... :-)
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Freitag, 07. März 2008 |
Nun sind sie wieder aus dem Urlaub zurück. Schon seit ein paar Tagen.
Aber wie immer hat SIE es ja nicht sofort hierher geschafft. Es gab ja sooo viel anderes zu tun! Pustekuchen! Was schon???
Aber nun schreibe wir ja ein - was soll ich da noch meckern.
Der Urlaub soll sehr aktiv gewesen sein und gut für die Muskeln, denn sie sind viel herumgewandert. Und dort ging es vielleicht Berg und Tal! Alles Felsen, aber viele, viele schöne Blumen und Gewächse. Wenn man durch die Natur gewandert ist, sagt SIE, war es so, als würde man zu Hause auf dem Fensterbrett flanieren. Genau dieselben Pflanzen, aber in der Freíheit. Und viel, viel größer. Hibiskusbüsche groß wie Flieder bei uns und einen Gummibaum aus drei Stämmen, von denen jeder so dick war, dass SIE nicht hätte drum herum fassen können! Und die vielen Affenbrotbäume und die bunten Strelitzien und die Bananenstauden, mit echt fetten Fruchtständen daran. Manche dieser Bananentrauben wurden sogar schon geerntet und alle Anwesen hatten auf ihren kleinen Feldern in den felsigen Gärten Zwiebeln angebaut.
Und diese Aussichten immer von den Felsen oben! Die seien doch gigantisch gewesen. Fast von jeder Stelle aus hatte man Meerblick, sogar von IHREM Bett im Hotel aus. Diesen Meerblick hat SIE nächtelang genossen, wenn SIE nicht schlafen konnte, weil .... vielleicht sei das Bett zu hart gewesen und am Anfang, vor der Gewöhnung, war es kalt und da war noch so eine harte, raschelnde Unterlage im Bett... oder wer weiß wovon noch. Vom Baden jedenfalls nicht, denn das hat SIE nicht gemacht. Dazu war der Wind, der fast die ganze Zeit ordentlich geweht hat, zu kalt.
Einmal hat SIE immerhin in den Atlantik reingefaßt. Und der war überhaupt nicht kalt.
Vielleicht hätte SIE ja auch gebadet, wenn es einen Strand gegeben hätte, wie man sich einen vorstellt. So mit Sand. Aber den gab es nicht. Nur einen mit großen (wenigstens runden!) Steinen, oder, wenn es ganz gut ging, einen mit schwarzen Kieseln.
Aber die Sonne hat sie nicht im Stich gelassen und ordentlich geschienen. So konnte man auch das häufigste Inseltier, die kleine Madeira-Echse, dauernd beim erschreckten Verschwinden in Felsspalten beobachten. Eine haben sie mal vor die Linse bekommen, aber ansonsten waren die Echsen schneller.
Das zweithäufigste Inseltier war die Katze. Davon gab es etliche edelrassig aussehende Exemplare und normale. Sie tummelten sich überall herum und manche Leute legten ihnen harte Klötzchen hin zum Fressen. Hunde gab es auch reichlich. So eine kleine, gedrungenen hellbraune Rasse, die sich aber vorwiegend friedlich zwischen den Urlaubern herumtrieb.
Alles was sie nicht mit Treppensteigen und über steile Pfade erreichen konnten, machten sie mit dem örtlichen Bus. Zwar haben sie die Haltestelle ewig suchen müssen, aber es hat dann (mit Nachfrage bei Einheimischen) doch noch geklappt und so sind sie auf diese Art und Weise nach Monte gekommen, das ist ein Berg(dorf) direkt über der Inselhauptstadt Funchal. Da oben war es meistens diesig, aber als sie da waren, schien die Sonne. Nur hinterher ist sie wieder weggegangen.
Dort oben geht es natürlich auch immer hoch und runter und sie waren in einem botanischen Garten, in dem es auch immer hoch und runter ging. Doch Blumen haben sie bei einem Rundgang in ihrem Ferienort mehr gesehen!
Aber in dem Garten gab es Bäume von überall her. Bloß man konnte sie ja gar nicht richtig sehen, weil alles außer dem Stamm so weit oben war.
Dort gab es auch eine afrikanische Kunstfiguren-Ausstellung und einen japanischen Garten und einen kitschigen Teich mit Schwänen und Karpfen und noch ein Extra-Becken mit fetten Koi-Karpfen. und außerdem noch einen kleinen eingezäunten Teich mit einem gefangenen Schwan darin. Der hatte als einzigen Gefährten sein vages Spiegelbild, wenn er an der einen Edelstahlplatte vorbeigeschwommen ist.
Eine Seilbahn führte von Funchal nach Monte hinauf, aber die haben sie nicht genommen, weil sie mit dem Bus gefahren sind und weil SIE sowieso einen Horror gehabt hätte, über die Schluchten zu schaukeln.
Hinunter gelangte man ebenfalls mit der Seilbahn oder mit einem Holzschlitten, den es in klein überall als Souvenier gibt.
Zwei Leute setzen sich rein und zwei Lenker stehen hinten drauf und lenken den Schlitten auf der normalen Autostraße, auf einer Extraspur wenigstens, hinunter. Autos im Gegenverkehr!
Daran sieht man auch, wie steil es da ist, denn der Schlitten hatte nichts weiter als Holzkufen unten drunter., Die waren zwar glatt, aber die Straße war normaler Asphalt!! Und es waren immerhin 4 Leute zu transportieren.
Wie die Schlittenfahrt ausgegangen ist, konnten sie nicht mehr beobachten, aber laut Reiseleiterin endet sie auf halber Strecke zur Stadt und es sei da so steil, dass die Leute lieber ein Taxi nehmen für den Rest. So freuen sich also auch noch die Taxifahrer.
Agesichts der Massen an Schlitten, die, hochkant aufgestellt, auf Passagiere warteten, muß es auch Zeiten geben, wo es hoch hergeht an der Bergstation Monte. Jedenfalls hat auch eine Unmenge von Schlittenführern herumgesessen und Karten gespielt oder so was in der Art.
Mit dem Hinflug hatten sie ein bißchen Pech gehabt, weil der Flieger schon in München mit einer Stunde Verspätung losgeflogen ist, denn es fehlten immer noch etlich Passagiere, die wiederum von einem anderen Flughafen im Anflug waren. Und als sie dann nach fast fünf Stunden Verweilzeit im Flieger (wegen der Verspätung) endlich im Bus saßen, ging es da auch nicht weiter, weil nun zwar alle Leute mitgekommenb waren, aber nicht alles Gepäck. Und die mit dem Pech mußten schön der Reihe nach ein Formular ausfüllen, damit sie ihre Koffer wiederbekommen. Sie waren natürlich stinkig, weil sie wußten, dass sie nicht gleich aus ihren dicken Klamotten raus kommen würden und die anderen ohne Pech waren stinkig, weil sie wegen denen mit noch eine Stunde warten mußten. Außerdem mußten sie auch noch die Uhr eine Stunde vorstellen, so dass insgesamt schon drei Stunden am ersten Urlaubstag gefehlt haben.
Der Rückflug klappte aber besser, da hatte der Flieger nur eine halbe Stunde Verspätung. Dafür mußten sie lange auf das Gepäck warten und dabei gab es auch wieder Pechvögel, denen das eine oder andere Stück fehlte und die sich tierisch bei einem Flughafenangestellten beschwert haben. Der hat aber nur gezuckt und gesagt, das kommt schon noch. Außerdem wollte ein Reisegruppenfremder den Buggy von einem Paar, das mit ihnen gereist ist, entführen, aber "ihre" Frau hat es gemerkt und sich das Gerät wiedergeholt und gleich ihr Kind hineingesetzt, damit seine Kutsche nicht wieder wegkommt.
Dann trat ein weiterer Flughafenangestellter auf, der augenscheinlich zur körperlich arbeitenden Sorte gehörte und brachte auf einem Wagen den zweiten Buggy und einen Metallkoffer. Beides stellte er einfach in der Halle ab. Der Buggy fand gleich einen Besitzer, aber der Metallkoffer stand da so rum, dass SIE schon Bedenken bekommen hatte, ob sich vielleicht eine Kofferbombe darin befindet und sie hat sich wenigstens etwas abseits gestellt.
Beinahe hätte sie den ersten Angestellten mit diesem weiteren Problem behelligt, aber SIE überlegte auch, was es wieder für einen Aufruhr geben würde und dass dann alles noch länger dauern würde, und dann kam ja auch endlich jemand, der den gefährlichen Koffer entfernt hat.
In München war es in der einen Woche auch erheblich kälter geworden, denn während sie am Beginn ihrer Reise zwei schöne und warme Biergartentage in München verlebt hatten, war es nun bitter kalt und es regnete zudem. Aber das hielt sie nicht davon ab, in lieber Begleitung und mit Regenschirm wieder die heimatliche Küche in einem echt bayrischen Hofbräukeller zu genießen.
Übrigens sollen ja die Kochkünste auf Madeira auch nicht schlecht gewesen sein.
Sie haben im Hotel gefrühstückt und abends immer in einem Lokal gegessen. Eigentlich waren es sogar vier. Im ersten am ersten Abend. Dort war es sehr spartanisch. Sowohl das Essen, als auch das Ambiente. Hat aber geschmeckt und war Fisch.
Im zweiten zwei Mal. Da gab es einmal eine Fischplatte für zwei Personen, wobei das Personal angesichts des fast vollen Lokals überfordert war und die Fischplatte auf den Tisch schmiß, ohne jegliches Besteck zur Aufnahme des Fisches von der Platte und das Gemüse mußten sie auch anmahnen. Fischbesteck gabs auch keins. Dafür vorher einen Schnaps.
Beim zweiten und letzten Mal in diesem Lokal gab es den berühmten Fleischspieß Espetada ohne Schnaps, aber dafür wieder mit der gleichen halben Ofenkartoffel und etwas abgewandeltem Gemüse.
Das Dritte Lokal besuchten sie drei und fast viermal, aber das vierte Mal war zu und deswegen kam ein viertes Lokal dazu.
Im dritten war es besonders freundlich und lecker dazu. Und es gab diesen ganzen Liter Hauswein für 5,20€ ....
Dort war es auch am unterhaltsamsten, weil neben den Urlaubern auch Einheimische da waren. Darunter auch einheimische Deutsche, also Auswanderer quasi. Und wenn man gut saß, konnte man gut hören und das war schon interessant.
Das vierte Lokal am letzten Abend war das teuerste und unlauterste.
Denn da bekamen sie, obwohl ausdrücklich "keine Vorspeise", kommentarlos und ganz fix einen Teller mit Knoblauchbrot hingestellt. Sie ließen erstmal die Finger davon. Gleich darauf kam die Kellnerin nochmal mit einem Teller dünne Schinkenscheiben und Oliven. Sie bedeuteten ihr, dass sie alles wieder mitnehmen soll, da sie keine Vorspeise wollten. Aber sie sagte: "Complement of the house" was auch immer das genau heißen mag, merkten sie doch, dass es "aufs Haus" gehen würde. Und um das Haus nicht zu beleidigen und weil das Knoblauchbrot ja gar zu gut duftete, aßen sie alles auf. Zeit genug dafür war ja schließlich auch.
Allerdings tauchte dann später auf der Rechnung neben den drei übersichtlichen Posten für ihre Essen und das Bier ein weiterer Posten auf. Auf Nachfrage kam die Auskunft, das sei das Knoblauchbrot!!!. Na - das gab einen Ärger! Die Kellnerin hat aber sofort eingelenkt, sie schien schon drauf gefaßt gewesen zu sein. Schließlich saß das ganze lokal voller Deutscher, die alle das gleiche Knoblauchbrot und den Schinken bekommen hatten, obwohl viele trotzdem eine Vorspeise hatten ....
Und noch was war dort zweifelhaft: Am Eingang sollte eine breite eisgekühlte Theke mit verschiedenen Fischen darin den Appetit auf Fisch entfachen. Ein unlustiger Küchenjunge war, als sie da saßen und es gut beobachten konnten, damit beschäftigt, den Fischen ein frisches Aussehen zu verschaffen. Er tauchte die Fische in Wasser und brachte sie mit bloßen Händen sie wieder aiuf Vordermann. Danach nahm er die Abdeckhaube ab und legte sie auf einen Tisch. Mindestens eine halbe Stunde lag sie da und die Fische waren den Umwelteinflüssen erbarmungslos ausgesetzt, denn direkt vor der einen Tischreihe, die noch bis zu Straße kam, war der Parkplatz und direkt neben dem Lokal die Einfahrt zu einer Tiefgarage. Jedenfalls putzte er dann irgendwann ebenso unlustig mit ordentlich viel Chemie aus der Sprühflasche dieses Haube und legte sie wieder drauf. Immerhin hätte er ja auch die Haube einsprühen können, ohne sie extra ab zu nehmen!!
Ob diese Fische zum Verzehr bestimmt waren, konte man nicht 100%-ig eindeutig entnehmen, jedenfalls wurde einer von ihnen vom Koch abgeholt während der ganzen Zeremonie.
Das waren also die Abendessen.
Vom Frühstück im Hotel war das angebotene Brot am herausragendsten.
Es gab kleine, feste und total leckere Brötchen mit und ohne Körner, Croissants, und kleine Brote, von denen man sich selbst abschneiden konnte: schwarzes Brot, helles Brot, dunkles Brot, Maisbrot und Rosinenbrot. Eins besser als das andere. Immer topfrisch, manchmal noch leicht warm. es fiel schon wegen des Brotes schwer, sich vom Frühstück zu entfernen.
Alles andere war normal und wohlschmeckend. es gab immer viel Obst und zum Glück keine Puddings oder anderweitige leckere Kalorienbomben.
Deswegen und wegen der vielen Wanderungen kam es nicht zu der herben Enttäuschung auf der heimatlichen Waage.
Ach so, verständigen konnte man sich wohl teilweise auf deutsch. Besonders in dem Lokal Nr. 3. Da war so eine süße Kellnerin, die sprach gut deutsch und ein netter Kellner, der es immer ganz locker machen wollte und dann ist es ihm nicht eingefallen .. das war auch lieb. An der Hotelrezeption sprach man ebenfalls deutsch und ansonsten ging es auch ganz gut auf englisch.
Als sie am ersten Morgen ein kleines Trinkgeld für das Zimmermädchen auf das Bett gelegt und dieses sich mit obrigada auf portugiesich auf einem Zettel bedankt hatte, beschlich sie gleich ein ungutes Gefühl, weil sie kein einziges Wort der Gastsprache kannten und sie erkämpften sich einen Platz am einzigen Internetplatz im Hotel und suchten eine kurze Liste der wichtigsten Worte raus. Denn schließlich freuen sich die Leute da genauso, wie sich Deutsche freuen, wenn Ausländern ein paar Brocken in ihrer Sprache behrrschen. Wenigstens konnten sie sich damit bedanken und Adeus sagen. Bitte hätten sie auch noch zusammenbekommen, aber wenn man um etwas bittet, dann muß man ja auch noch wissen um was. Also fiel das schon mal aus.
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Dienstag, 19. Februar 2008 |
Nun haben wir wieder Internet und trotzdem ... wir schreiben immer seltener ein. Das finde ich absolut uncool!!!
Aber sie fahren ja auch schon wieder in den Urlaub für ein paar Tage. Das war ein ganz schneller Entschluß. Weil SIE ja dachte, SIE bekommt eine Arbeit und davor wollten sie nochmal wegfahren. Aber nun ist die Sache mit der Arbeit geplatzt und sie fahren trotdem. Das finde ich vernünftig.
Das Dumme an der Sache ist nur, dass SIE nun wieder in der Nacht nicht schlafen kann, weil IHR dauernd und dauernd irgendwas einfällt, was noch gemacht werden muß. Heute ist SIE deswegen schon um 6 Uhr aufgestanden, weil - SIE war hellwach und konnte beim besten Willen keinen Schlaf finden. Nirgendwo!
Es ist ja auch alles aufregend, sagt SIE . Vati macht sich heute auf große, große Reise un die halbe Welt. Das hat Vatis Nervenkostüm so doll angekratzt, dass am liebsten alles abgeblasen worden wäre. Jedenfalls gab es ordentlich Theater, aber eben hat SIE eine SMS auf dem Handy gefunden, dass nun wieder alles gut ist. Und so kann SIE auch beruhigt sein. Aber da war SIE ja schon aufgestanden.
Am Wochenende hatten sie Besuch, aber der war ja eigentlich nur zwei Tage lang. Und das ist nicht viel! Man kann sich gar nicht auf die Nerven gehen in so kurzer Zeit :-)
SIE muß noch Geburtstagsgeschenke besorgen, darf eine Gratulation nicht vergessen - eigentlich zwei und will heute in die Stadt um nach einer Strickjacke zu gucken, denn IHRE ist schon so alt und abgenutzt und siehste - jetzt fällt IHR schon nichts weiter ein - dabei war es vorhin im noch sooooo viel, sagt SIE.
Jedenfalls werden wir wohl diese Woche aller Wahrscheinlichkeit nicht nochmal einschreiben. Soviel sollte schon mal klar sein.
Ach so, einen Anruf muß SIE auch noch tätigen .- einen wichtigen.
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Dienstag, 12. Februar |
Heute hat IHRE Tante Geburtstag und sie muß sie gleich erstmal anrufen und SIE vergißt es hoffentlich nicht und wir haben wieder Internet. Seit gestern. Wenigstens hat es termingerecht geklappt! Wenn es auch lange gedauert hat.
Gestern war ein prachtvoller Frühlingstag, an dem SIE im Garten gearbeitet und dann sogar schon draußen gesessen und gelesen hat. Mitten in der Sonne.
Heute ist der Ausgleich - Nebel! Aber vielleicht kommt ja die Sonne noch einmal durch, denn SIE hatte eigentlich vor gehabt, in die Stadt zu gehen (ohne Auto..) und Besorgungen zu machen. Aber das hatte SIE bei Sonne vor und nicht bei Nebel.
Und das neue Bild hat SIE gestern begonnen zu malen. Also erstmal vorzumalen. Aber das braucht noch eine Sitzung (oder besser gesagt Stehung,) denn es gefällt ihr noch nicht ganz, das Vorgemalte.
Und nun weiß ich nichts mehr, nur dass gestern Vati angerufen hat und sie haben wieder eine Stunde oder mehr geredet und dass sich, von IHR unentdeckt, zwei Blüten an einer Grünpflanze direkt vor IHRER Nase auf dem Fensterbrett entwickelt haben. SIE wollte schon die ganze Zeit die dürren Stängel abschneiden und hat die Blüten nicht gesehen, weil der Vorhang davor war. Gestern beim Telefonieren hat SIE so in der Gegend rumgeschaut und auch mal unter den Vorhang und da waren sie da - die rosa Blütenträubchen. Gaaaaanz niedlich! sagt SIE.
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